Der Henschel-Wegmann-Zug fuhr ab Frühjahr 1936 zwischen Berlin Anhalter Bahnhof und Dresden Hauptbahnhof. Die 180 km lange Strecke wurde dabei in 100 Minuten zurückgelegt. Da die planmäßige Lokomotive 61 001 ein Einzelexemplar war wurde der elegante Salonwagenzug bei deren Aufenthalten im Ausbesserungswerk immer wieder auch von der Baureihe 01 und 03 gezogen. Lackiert war der Zug in den Farben hellgrau/elfenbein/violett.
Ab 1953 fuhr der Henschel-Wegmann-Zug, um einen zusätzlichen Wagen verstärkt, unter dem Namen „Blauer Enzian“. Für seinen Einsatz zwischen München und Hamburg wurde der Zug den neuen Bedürfnissen angepasst. Alle Wagen waren klimatisiert, so genannte Vorzugabteile mit Drehsessel gaben ein neues Raumgefühl und der am Schluss laufende Kanzelwagen mit Eckbank, Tischen und weiteren Drehsesseln gab einen grandiosen Ausblick auf die Strecke frei. Im zweiten Endwagen waren das Gepäckabteil, der Maschinenraum mit den Generatoren sowie der Kühen- und Speiseraum untergebracht.
Äußerlich trugen der blaue Anstrich in Verbindung mit den schwarzen Schürzen, dem silbernen Dach und den Chromleisten zu einem zeitlos schönen Design bei. So avanchierte der „Blauer Enzian“ zum elegantesten und komfortabelsten E-Zug seiner Zeit.
Bespannt wurde der „Blauer Enzian“ von den Dampflokomotiven der Baureihe 01, 01.10, 03.10 sowie der Diesellok V200 und den Eloks E10.0 und E18.
1959 endete der Einsatz der Henschel-Wegmann-Garnitur. Moderne 26,4 m Schnellzuwagen kamen seitdem zum Einsatz. Im Jahre 1962 wurde die einmalige Garnitur leider verschrottet.
Spur 1 Austria stellt den Henschel-Wegmann-Zug auf die Räder! Eines der vielen Highlights ist das Dach: einzelne, überlappende Segmente und gedrückte Nieten bieten einen faszinierenden Anblick. Vollständige Nachbildung der Inneneinrichtung und feinstes Finish sind ebenso selbstverständlich wie Kurzkupplungskinematiken, funktionierende Faltenbälge und Innenbeleuchtung. Ein besonderes Erlebnis des DB-Zuges: Endwagen mit Sound- und Rauchgasnachbildung der Generatoren.