Die E94 wurde zu Beginn des 2. Weltkrieges ausgeliefert. Italien war in dieser Zeit durch die Blockade der Alliierten vom Seeweg abgeschnitten, so dass die Versorgung des Landes vom verbündeten Deutschland aus erfolgte. Allein der Kohletransport belief sich auf 20 Millionen Tonnen pro Jahr! Kein Wunder also, dass die ersten E94 in Innsbruck stationiert wurden, als Ausgangspunkt der damals schon elektrifizierten Brennerbahn.
Die E94 bewährte sich so gut, dass sie von der ÖBB bis 1954 beschafft wurde. In Österreich wurden die 1020, wie sie ab 1954 hießen, auch im schweren Schnellzugdienst eingesetzt. Ihre monatlichen Laufleistungen von bis zu 27.000 km stellten damals alle anderen Güterzuglokomotiven in den Schatten.
Ab 1967 erhielten die 1020 durch Einbau von neuen Dachlüftern, den Jetlüftern im Vorbau und 2 großen Frontfenstern ihr typisches Erscheinungsbild. Ergänzt wurde dies durch dieses durch die kurz darauf folgende Lackierung in Blutorangerot. Innerhalb von Österreich wurden nahezu alle elektrifizierten Strecken befahren. Zudem kamen sie regelmäßig über Rosenheim auch nach München. Der Einsatz endete offiziell am 31. März 1995 in Kärnten in der Zfl. Villach.
In Deutschland wurde die E94 hauptsächlich im schweren Güterzugdienst eingesetzt. Zeitweilig wurden auch Personenzüge mit ihr bespannt. Schiebedienst gab es auf der Frankenwaldrampe und der Gieslinger Steige. Stehts blieb die E94 in Süddeutschen Betriebswerken beheimatet und fuhren von dort aus nordwärts bis Hagen und südwärts bis Billach. Die beiden letzten Einsätze erbrachten die 194 112 sowie die 194 158 vom Be Ingolstadt am 29. Mai 1988.